Die Oberfläche der Welt. Wir misstrauen dem dünnen Eis, auf dem wir uns bewegen. Oberfläche als Begriff und Erscheinung ist dem Denken, wie auch die vorwiegend abwertende Verwendung des Wortes "oberflächlich" erkennen lässt, suspekt. Kein Wunder, ist die Oberfläche doch zentral Gegenstand und Spielfeld der Sinne, der taktilen sowie der optischen Wahrnehmung. Angesichts neuerer Erkenntnisse, die im Crossover der Disziplinen von Naturwissenschaft, Philosophie und ästhetisch-künstlerischer Forschung gemacht werden, gilt es, die überlieferte Trennung von sinnlicher und geistiger Wahrnehmung, und die damit einhergehende Abwertung des Sinnlichen (also im ursprünglichen Wortsinn Ästhetischen), zu verlernen. Die vorliegenden Arbeiten laden uns ein, uns in diesem Sinne aufs Glatteis zu begeben. Häute und Oberflächen entfalten in den hier versammelten Fotografien äußerst sinnlich/sinnhaft Ebenen der Wahrnehmung – vor dem geistigen Nichts-Dahinter brauchen wir uns nicht zu fürchten.